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1. GIFTSTOFFE IM TABAKRAUCH

Der Tabakrauch ist ein Gemisch von mehreren tausend - zum Teil hochgradig giftigen - Substanzen. Eine kleine Auswahl finden Sie im folgenden:

Acetaldehyd: irritiert die Augen und die Schleimhäute und beschleunigt die Herztätigkeit. Länger anhaltende Einwirkung verursacht Bluthochdruck und die unkontrollierte Vermehrung der weißen und roten Blutkörperchen.

Ameisensäure: reizt die Schleimhäute.

Anilin: Symptome einer chronischen Anilinvergiftung sind: Appetitlosigkeit, Depressive Verstimmung, Magenbeschwerden, Müdigkeit, Schwäche, Schwindelgefühl. "Anilin ist ein starkes Blutgift, es bildet mit den roten Blutkörperchen Methämoglobin und lähmt dadurch die Atmungsfunktion des Bluts ähnlich wie Kohlenmonoxid: Die roten Blutkörperchen können keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Daneben greift es auch das Zentrale Nervensystem und das Herz an. Nach der Gefahrenstoffverordnung gehört Anilin wie Benzol zu den sehr giftigen Stoffen.
[...] Es kann über die Haut aufgenommen werden."1
Fazit: Ein Atemschutz allein hilft also nicht viel. Um sich vor diesem Gift zu schützen, brauchen Sie sogar einen Schutzanzug, der Ihre Haut vollständig abschirmt! Wenn Sie also demnächst Ihren verqualmten Arbeitsplatz nur noch mit Schutzanzug und Atemschutzgerät betreten, wird man Sie wahrscheinlich als verrückt bezeichnen.
In Wirklichkeit haben Sie sich dabei jedoch nur vor der extremen Gefährdung geschützt, wogegen den Verharmlosern Ignoranz und eine wirklichkeitsfremde Sichtweise anzulasten ist.

Arsen: "Arsen und Arsenverbindungen sind Ätz-, Kapillar- und Zellgifte. Sie wirken erbgutverändernd, krebserregend und können Kindesmißbildungen hervorrufen."2
Langzeitfolgen: Anämie, Durchblutungsstörungen, Gehirnhautentzündung, Bindehautentzündung, Ekzeme, Entzündungen der Kehlkopf-, Mund-, Nasen-, Rachenschleimhaut, Entzündungen der Vagina und des Rektums, Geschwüre an der Nasenscheidewand bis zur Zerstörung, Entzündungen, Leberschäden, Wahrnehmungsstörungen. Spätfolgen: Gangrän der Beine und Arme, Leberzirrhose und Krebs hauptsächlich Haut, Leber- und Bronchialkrebs, aber auch Blasen-, Darm-, Lungen- und Nierenkrebs.

Cadmium: "Bereits in geringsten Mengen treibt Cadmium das Calcium aus den Knochen; sie werden spröde. Bei Rauchern ist die Cadmiumaufnahme aus dem Tabakrauch durch die Lunge gegenüber Nichtrauchern deutlich erhöht. Deshalb ist auch das Knochenbruchrisiko bei Rauchern erheblich größer als bei Nichtrauchern. Besonders groß ist das Risiko bei Frauen, da sich bei ihnen die Knochendichte in den Wechseljahren ohnehin verringert. Frauen, die täglich eine Schachtel Zigaretten rauchen, haben zu Beginn der Wechseljahre eine um 5 bis 10% niedrigere Knochendichte als Nichtraucherinnen, dadurch steigt ihr Knochenbruchrisiko um bis zu 50%. Cadmium schädigt vor allem seine Hauptspeicherorgane: Nieren und Knochen; aber auch andere Organe, in denen es ebenfalls gespeichert wird: Leber, Bauchspeicheldrüse, Hoden, Speicheldrüsen und Plazenta. Es wirkt erbgutverändernd und krebserregend, vor allem auf die Speicherorgane, und da es die Plazentaschranke durchbricht, ruft es auch Mißbildungen hervor."3

Dioxin: Symptome einer chronischen Dioxin-Vergiftung sind:4 Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hirnstoffwechselstörungen, Immunschäden, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Selbstmordgefahr, toxische Leberfunktionsstörungen, erhöhter Blutfett- und Cholesterinspiegel, Durchfall, Erbrechen, Gefühllosigkeit oder Kribbeln in Armen und Beinen, Hörvermögen gestört, Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Nierenbeckenentzündung, Schlafstörungen, Sehvermögen gestört, Unverträglichkeit fettreicher Nahrung. Konkret können sich die infolge der Dioxinvergiftung entstandenen psychischen Schäden folgendermaßen äußern5:
Sie verlieren beim Sprechen den Faden. Dinge werden vergessen, verlegt, gesucht. Leiden unter "plötzlichen Blackouts", einer "totalen Leere im Kopf" oder einem "totalen Durcheinander". "Große innere Erregung" und "großer innerer Druck". Gestörtes Körpergefühl. Das Sexualleben ist gestört. Angst, "verrückt zu werden". Auftreten aggressiver Schübe. Phasen der Depression. Kontrollverlust über die Ich-Funktionen.     Die hier angeführten physischen und psychischen Schäden, die infolge einer chronischen Dioxinvergiftung auftreten können, möchte sicher niemand erleiden. Wer will schon an einer Müllverbrennungsanlage wohnen, wo bekanntlich Dioxin entweicht? Vergleichen wir nun die Dioxinbelastung für Anwohner einer Müllverbrennungsanlage (MVA) mit der eines Passivrauchers, so stellen wir fest, daß die wirklich hohen Dioxin-Belastungen eben gerade von dem - wenn auch von interessierten Kreisen propagandistisch kleingeredeten - Passivrauchen herrühren:

"[...] ein Passivraucher muß im Durchschnitt etwa eine 1.000-fach höhere Zusatzbelastung [an Dioxin, F.W.] aufnehmen als ein MVA-Anwohner durch eine moderne Müllverbrennungsanlage. Das bedeutet, daß durch einen einzigen mehrstündigen Aufenthalt in einem verrauchten Raum in der Regel mehr Dioxine zusätzlich aufgenommen werden, als ein Anwohner einer MVA durch die MVA lebenslang zusätzlich aufnimmt."6

Formaldehyd: Ist äußerst irritierend für die Schleimhäute.
"Eingeatmeter Formaldehyd gehört zu den am stärksten erbgutverändernden Substanzen, nach der Gefahrenstoffverordnung gehört er zu den sehr giftigen und giftigen Stoffen. [...] Die Schädigung beginnt bereits weit unterhalb der Geruchsschwelle."7 Symptome einer chronischen Formaldehydvergiftung sind: Allergien, Asthma, Bronchitis, Brechreiz, Durchfall, Erbrechen, Appetitmangel, Gewichtsverlust, Antriebsverlust, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Schwindel, Blasenleiden, gehäufte Erkältungen, Ohrensausen, anhaltender Schnupfen, Akne, Augenentzündungen, Ausschläge, Furunkel, Ekzeme, Haarausfall, Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellung, Nervenentzündung, Nierenerkrankungen, psychische und Verhaltensstörungen wie Depression und Reizbarkeit.

Kohlenmonoxid: hochgiftig, beeinträchtigt den Sauerstofftransport von den Lungen zu den Geweben.

Lachgas: schwächt das Körpergewebe und steigert die Anfälligkeit von Erkrankungen der Atemwege.

Nickel: ist ein starkes Allergen und wirkt krebserregend.

Nikotin: Giftiges Alkaloid, die für die Sucht hauptverantwortliche Substanz. "Der inhalierte Rauch einer Schachtel Zigaretten enthält genug Nikotin, um Sie auf der Stelle zu töten, nähmen Sie diese Dosis auf einmal zu sich."8

Nitrosamine: "Fast alle bisher untersuchten Nitrosamine sind starke Krebsgifte, die eingeatmet oder verschluckt vor allem folgende Organe angreifen: Atemtrakt, Blutgefäße, Galle, Harnblase, Hirn, Knochenmark, Leber, Lunge, Magen und Darm, Milz, Nieren, Speiseröhre."9

Phenol: "Phenol ist nach der Gefahrenstoffverordnung noch giftiger als Methanol; es kann wie dieses über die Haut aufgenommen werden. Geschädigt werden das Zentrale Nervensystem, Nieren, Leber und Herz. Symptome einer chronischen Vergiftung sind Appetitlosigkeit, rasche Erschöpfbarkeit, Kopfschmerzen, Marasmus (allgemeiner geistiger und körperlicher Verfall), Schlafstörungen und Schwäche."10

Propionaldehyd: erstickende Wirkung.

Quecksilber: Eine chronische Quecksilbervergiftung ruft eine Vielzahl von Symptomen hervor wie Allergien, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität, Gedächtnisstörungen, Muskelschwäche, Energielosigkeit, Rückenschmerzen, Apathie, Depressionen, Lähmungen, Sehstörungen, Zittern, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, Immunschwäche, Zahnfleischentzündungen, Kiefernhöhlenentzündungen, Mundgeruch, Hautausschläge, Herzrhythmusstörungen, Haarausfall, Anämie, Asthma, Empfindungsstörungen u. a. m.11
Quecksilber wirkt laut DAUNDERER erbgutverändernd und eingeatmet ca. 1.000mal schädigender als oral aufgenommen. "Es greift vor allem das Zentrale Nervensystem an und zerstört das Gehirn."12
"Tabak wird durch Waschen mit quecksilberhaltigen Mitteln haltbar gemacht."13 Sehen Sie, was die Tabakindustrie mit ihrer "Haltbarmachung " alles für Sie bereithält?

Radon: "Für Menschen, die mehr als 10 Zigaretten pro Tag rauchen, erhöht sich das Lungenkrebsrisiko durch Radon um das 33fache."14

Wasserstoffzyanid: äußerst giftig. "Wasserstoffzyanidgas ist der tödlichste Bestandteil des bei der Vollstreckung von Todesurteilen verwendeten Gases."15

Das war nur eine kleine Auswahl der Schadstoffe. Weitere allgemeine toxikologische Einzelstoffinformationen finden Sie bei DAUNDERER im "Handbuch der Umweltgifte: Klinische Umwelttoxikologie für die Praxis ". (Ist allerdings nur für Mediziner, Chemiker usw. geeignet, da sehr wissenschaftlich abgefaßt und ohne entsprechende Vorbildung kaum verständlich.)

Im Tabakrauch sind mehrere tausend, teilweise hochgradig giftige Substanzen nachgewiesen. "Die Konzentration der Substanzen im Tabakrauch ist im "Nebenstrom " - dem Schwelrauch, der von Zigaretten, Zigarren, Pfeifen u. a. aufsteigt, wenn der Raucher gerade nicht 'zieht' - in der Regel erheblich höher als im 'Hauptstrom', den der Raucher einatmet. Bei einigen besonders häufig vorkommenden Krebsgiften sind die Konzentrationen im 'Nebenstrom' gegenüber dem 'Hauptstrom' in folgender Weise erhöht: Anilin bis zu 30mal, Cadmium bis zu 7mal, Formaldehyd bis zu 51mal, Nickel bis zu 31mal, Nitrosamine bis zu 440mal, PAK, gemessen als Benzo(a)pyren, bis zu 4mal. [...] Tabakrauch ist Wirkungsverstärker fast aller anderen Alltagsgifte."16 (Hervorh. v. F.W.)


[1]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 53

[2]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 55f

[3]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 69

[4]

laut DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 75f

[5]

nach einer Studie von CORINNA DORRHAUER, veröffentlicht 1993 in den Europäischen Hochschulschriften

[6]

UMWELTMEDIZINISCHER INFORMATIONSDIENST 5/1994, S. 70: Dioxinbelastung durch Zigarettenrauchen; von DR. WOLFGANG ROTARD, Umweltbundesamt / Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene

[7]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 89f

[8]

DIAMOND: Fit fürs Leben 2, S. 122

[9]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 120

[10]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 134

[11]

DAUNDERER: Handbuch der Umweltgifte - 5. Erg. Lfg. 12/92, S. 90

[12]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S.136

[13]

DAUNDERER: Amalgam - Patienteninformation, S. 8

[14]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 138

[15]

DIAMOND: Fit fürs Leben 2, S. 123

[16]

DAUNDERER: Gifte im Alltag, S. 145f

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